8/19/07

Die ersten Tage

Am Morgen nach meiner Ankunft musste ich dann direkt um 7:30 aufstehen und mich in der Schule anmelden…
Naja so konnte wenigstens keine Langeweile aufkommen.
Der Guidance Counselor an der Schule ist aber definitiv einer der wenigen absolut unfreundlichen Amerikaner. Den kann keiner an der Schule leiden, nicht mal die Lehrer, habe ich mir sagen lassen. Nun gut, an dem ging aber kein Weg vorbei. Ich war noch ziemlich fertig, hatte noch ein paar Probleme mit dem Akzent und eigentlich wollte der zunächst auch nur mit meiner Hostmum reden. Sie wollte unbedingt, dass ich Senior werde, weil sie meinte das wäre besser für mich, vor allem weil meine Hostsis auch Senior ist und weil meine Noten recht gut sind. Mr. Addams, der Counselor wollte das aber definitiv nicht. Er meinte das ging wegen meinem Alter nicht und außerdem würde ich als ATS schon genug Probleme haben dem Unterricht zu folgen. Meine Hostmum hat dann ziemlich heftig mit ihm diskutiert. Ich saß daneben und wusste echt nicht was ich machen soll. Hat mich aber auch ziemlich beeindruckt, dass sie sich gleich am ersten Tag so für mich eingesetzt hat und mit dem Counselor gestritten gestritten hat. Danach wurden wir dann zum Direx geschickt. Der war auch um einiges freundlicher und meine Hostmum war auch freundlicher zu ihm :) Er meinte er guckt mal was er tun kann.
Außerdem mussten wir noch so eine Anmeldung für mich ausfüllen. Meine Fächer sollte ich erst wählen, wenn ich weiß ob ich Junior oder Senior werde.
Danach sind wir dann nach Hause gefahren. Meine Hostmum musste arbeiten und ich bin mit Rachael zum Wal Mart gefahren um ein paar Sachen zu kaufen, die ich nicht mitgenommen habe. Wal Mart ist hier auch ganz schön weit weg, der nächste ist im Nachbarcounty.
Auf dem Weg haben wir noch geguckt ob eine von Rachaels Freundinnen daheim ist. Sie war es nicht, aber ich habe ihre Mutter kennen gelernt. Amis sind ja immer so schrecklich überschwänglich, die musste mich gleich auch umarmen und alles. Das find ich ein bisschen gewöhnungsbedürftig xD
Abends habe ich die Freundin, Jesey und auch ihre Freundin Whitney, kennen gelernt und vor allem Jesey ist wirklich nett. Meine ersten Eindrücke waren aber, dass amerikanische Mädchen generell genauso sind, wie ich sie mir vorgestellt habe- sehr nett und freundlich, vielleicht ein bisschen oberflächlich und tussig. Aber im Grunde genommen mag ich die Mädels hier alle sehr gerne. Als ich abends schon im Bett war- ich war ziemlich fertig- sind noch Elizabeth und Megan gekommen. Sie haben hier übernachtet, weil wir am nächsten Morgen recht früh ins Freibad fahren wollten. War eine ein bisschen komische erste Begegnung, weil ich natürlich prompt gerade meine Hörgeräte ausgezogen hatte.

Am nächsten Morgen hieß es wieder früh aufstehen und für den Venture River Waterpark fertig machen. Man ich kam mir vielleicht komisch vor zwischen den ganzen total braun gebrannten und extrem schlanken Ami-Mädels. Zumal ich keine richtigen Shorts hatte (nur so welche, die ich eigentlich zum Schlafen anziehe xD) und mein Bikini auch schon so alt ist… und dann auch noch doppelt so breit wie alle anderen (ich war mit dem athelete team unterwegs ;)) und weiß wie en Bettlaken. Die Fahrt war ja auch mal so richtig amerikanisch, auf dem Highway mit lauter Musik und die anderen beiden Autos haben ein bisschen Wettrennen veranstaltet, jetzt aber nicht so richtig schlimm und Jesey hat sich eh rausgehalten.
Als wir da waren musste wir erst mal was Essen gehen (hatten auch nichts gefrühstückt. Hier frühstückt man irgendwie nur am Wochenende). Wohin also? Zu Mecces, war ja klar. Ich hab aber schön einen Salat genommen =) Nur selbst das hab ich nicht ganz ohne Hilfe geschaft, weil es hier echt irgendwie 1000 Salatsaußen gibt.
Im Schwimmbad war es auch ziemlich cool. Es ist wirklich riiiieesig und es gibt extrem viele Wasserrutschen, ein Schwimmbecken mit Wellen, so einen runden „Fluss“ mit Wellen usw.
Es gab zwar schon ein paar Verständnisprobleme, weil ich noch meine Schwierigkeiten mit dem Akzent und den wasserfesten Hörgeräten, mit denen ich um einiges schlechter höre, und der lauten Umgebung hatte. Aber das haben mir alle verziehen :) Rachael’s Freunde sind echt nett. Das hat mich natürlich noch mehr hoffen lassen, dass ich Senior werde…
Auf dem Rückweg haben mir die anderen noch „ihre“ Mall in Paducah gezeigt. Die Jungs haben sich dann ziemlich schnell verdrückt xD und wir Mädels waren bei Hollister… bisher definitiv mein Lieblingsladen hier in Amerika. Trägt hier zwar irgendwie jeder, aber die Sachen gefallen mir echt gut =)
Am Abend habe ich dann meine Koffer weiter ausgepackt und danach sind wir zum Fair hier in Clinton gefahren. Das war wirklich interessant mal so einen Ami Fair kennen zu lernen. Erst mal habe ich noch einige andere Leute aus der Schule kennen gelernt… und mich teilweise mal wieder blamiert weil ich nix verstanden habe…oder alle Namen sofort wieder vergessen habe. Naja, es hat mir keiner übel genommen ;)
Der Fair selber war so richtig Country mäßig. Es gab so eine große Holztribüne, von der man auf den Sandplatz gucken konnte. Da wurden dann so verschiedene Spiele abgehalten, zB. Tauziehen oder Eierwerfen. Das Lustigste war- auch wenn es ein bisschen brutal den armen Schweinchen gegenüber war- folgende Competition: 3 Schweine wurden mit irgendetwas öligem eingeschmiert und dann sollten Kinder, nach Jungen&Mädchen und Altersgruppen getrennt die Schweine fangen. Die erste drei die ein Schwein gefangen und zum Transporter zurückgeschleift haben hatten eben gewonnen. Hm, das klingt jetzt nicht so lustig, wenn ich es schreibe, aber es sah schon ganz schön ulkig aus.
An meinem 3. Tag bin ich mit meiner Gastschwester mit zur Arbeit gegangen. Sie beschwert sich zwar immer über ihren Job, dass es so langweilig ist usw., aber ich wäre echt froh, wenn ich für so was Geld kriegen würde. Sie arbeitet als Lifeguard an einem zeimlich keinen Pool, d.h. sie sitzt eigentlich die ganze Zeit nur in der Sonne oder befindet sich im Wasser und die meisten Gäste am Pool sind ihre Freundinnen xD Ich hab den Tag eigentlich sehr genossen, und ich hab nichts anderes gemacht als Rachael, außer, dass sie dafür bezahlt wird xD Aber sie arbeitet ja so viel :-/ Naja wenigstens bin ich schon schön braun geworden- sogar meine Beine und die waren echt noch nie braun =) Geht bei dem perfekten Wetter hier auch quasi von selbst.
Abends waren wir wieder auf dem Fair. Habe Rachael geholfen Lose zu verkaufen (wir waren aber nicht so besonders erfolgreich :-/) und ich habe die ATS aus Brasilien kennen gelernt. Hab versucht ein bisschen Smalltalk mit ihr anzufangen, aber ihr Englisch ist noch nicht so gut und sie ist glaube ich generell nicht so gesprächig.
Ich habe sonst natürlich gleich präsentiert, dass ich nicht besonders gut darin bin Eis etc. zu essen aber schon sehr gut auf Englisch fluchen kann… naja, keiner hats mir übel genommen ;) und wir haben uns Autorennen angeguckt.
Am folgenden Tag hatte ich leider eine Erkältung… ist aber auch schlimm hier, da ist es so schön warm draußen und die haben die aircondition immer auf Hochtouren laufen. Vor allem in der Schule friere ich immer extrem.

Am Donnerstagmorgen waren wir noch mal in der Schule. Ich sollte eigentlich meine Fächer wählen, aber der Guidance Counselor war nicht da.
Der Tag war generell ziemlich blöd für mich. Morgens habe ich Rachael nach Halsschmerztabletten gefragt. Wir haben ja so was zu Hause eigentlich immer im Haus… Rachael meinte sie ruft Vikki an, dass sie welche von der Arbeit mitbringt (sie ist Krankenschwester). Abends kam Vikki dann mit meine AR (auch Krankenschwester) und meiner RC… aber ohne Halsschmerztabletten. Die AR hat mir dann in Hals, Nase und Ohren geguckt und dann meine Medikamente aus Deutschland geguckt und mir gesagt, was ich nehmen soll. Außerdem habe ich normale Schmerztabletten bekommen, aber nix gegen den Hals. Ich hasse Schmerztabletten, weil mir die nie gut bekommen, aber die wollten unbedingt, dass ich die nehme. Sonst haben wir noch gemeinsam Regeln festgelegt und sie haben meiner Gastschwester eindringlich gesagt, dass sie ihr eigenes Leben hat und ihre eigenen Freunde und dass ich nicht zu viel mit ihren Freunden zu tun haben sollte. Außerdem wollten sie meine Gastmutter unbedingt dazu bringen strenger mit mir zu sein… von wegen soll sie nicht doch mehr im Haus machen (Rachael und ich haben dieselben Aufgaben, das ist ja eigentlich nur fair, oder?) und sollte sie nicht früher zu Hause sein als Rachael, weil sie schon 17 ist (ich wird aber vermutlich öfters mit ihr unterwegs sein, weil sie nun mal meine Fahrgelegenheit ist) usw. Meine Gastmutter hat sie da aber nix reinreden lassen =) Hab außerdem erahren, dass ich doch Junior werde.
Mag meine AR und meine RC aber nicht so unbedingt. Die haben sich auch ziemlich quer gestellt, wegen meiner Traveller Cheques. TASTE hat gesagt, dass wir dann in Amerika ein Bankkonto aufmachen müssen und das wollen die alles nicht. Es kamen auch so Kommentare von wegen „Jaja, das kennen wir schon, die Leute von TASTE aus Deutschland machen öfters solche Problemchen“ usw. haben mir dann aber versprochen bis zum nächsten Mittwoch eine Lösung für die Traveller Cheques zu finden. Ich habe bis heute, 2 Wochen später, nichts mehr gehört, obwohl meine Hostmum da noch mal intensiv nachgehakt hat. Generell bin ich von CHI nicht so wirklich begeistert… (man bedenke ja auch die ganze Geschichte mit Pennsville, NJ).
An dem Tag hatte ich auch das erste Mal Heimweh, vor allem nach meinen Freunden, weil ich mich denen ja noch gar nicht mitteilen konnte. Vikki war aber total lieb und hat mich in den Arm genommen. Ich hatte den Tag vermutlich einfach zu viel Zeit nachzudenken, weil ich den ganzen Tag alleine zu Hause gewesen bin.

Mit den Halsschmerztabletten war auch so eine Aktion. Eigentlich finde ich es ja gut, dass das Leben hier auf dem Land ein bisschen ruhiger und stressfreier abgeht. Das gefällt mir wirklich gut. Aber es gibt ein paar Dinge, vor allem meine Gesundheit betreffend, bei denen ich ein bisschen mehr Flexibilität brauche. Nachdem die Tabletten also Donnerstag nicht da waren, meinte meine Gastmutter, dass wir die am nächsten Morgen in Nashville besorgen, weil meine Gastschwester da zur Nachuntersuchung für ihre OP musste. In Nashville meine sie dann, sie kenne sich nicht gut aus (sie ist dort neulich mal aus Versehen verkehrt herum in eine Einbahnstraße gefahren…) und dass ich die später besorgen kann, wenn ich mit Megan und Michelle (Megan’s Mom) nach Louisville fahre. Da war aber abends die Geburtstagsparty von Megans Cousin, deshalb konnten wir die Tabletten auch nicht besorgen. Aber mir wurde versprochen, dass wir die am nächsten Morgen als erstes besorgen. Am nächsten Tag sind wir dann von Mall zu Mall gelatscht („Vielleicht gibt es in der nächsten Mall einen drugstore“). Ich habe in einer Mall dann wenigstens das fehlende Teil zum Aufladen meine Hörgeräteausstattung gefunden, aber keine Halsschmerztabletten. Das hat bis 8 Uhr abends gedauert. Da musste ich dann feststellen, dass es in Amerika keine richtig wirkungsvolle Halsschmerztabletten wie in Deutschland gibt… Meine Halsschmerzen waren mittlerweile unerträglich und ich hatte auch noch Ohrenschmerzen und mein Gehör war links weggegangen. Michelle (auch Krankenschwester) hat mir zwar versichert, dass das normal ist, aber wenn es um mein Gehör geht werde ich leicht empfindlich. Na gut, bei Montag war alles wieder normal. Genug von meinen Leidensgeschichten ;) Es hat mich nur ein bisschen aufgeregt, dass so eine simple Sache hier so ewig dauert.
Der Trip nach Louisville hat wirklich Spaß gemacht. Wir haben bei Megans Großeltern übernachtet und ihre ganze Familie ist wirklich total lieb =) Am erste Abend haben ich einen richtig amerikanischen Kindergeburtstag erlebt mit Pool Party und wirklich einfach total amerikanischer Geburtstagstorte mit Zuckerguss und allem drum und dran, das war ziemlich lustig.
Am nächsten Tag waren wir shoppen. Ich brauchte ja auch so einige neue Sachen und hatte ein wirklich schlechtes Gewissen, ich habe sooo viel Geld ausgegeben. Aber Klamotten sind hier ja auch viel günstiger und irgendwie macht Einkaufen viel mehr Spaß ^^ Auch wenn Rachael irgendwie ziemlich ungeduldig war, weshalb ich dann später bei Michelle&ihrer Mutter geblieben bin. Die waren auch schön geduldig und haben gewartet, bis ich alles hatte. Abends sind wir downtown gefahren und waren im Hard Rock Cafe essen. Von Louisville habe ich nicht so viel gesehen, außerde die 4th Street, wo auch das HRC ist… sieht ein bisschen aus wie Las Vegas. Wäre gerne noch ein bisschen länger am Ohio River geblieben oder so, sah wirklich schön aus…. Und richtig amerikanisch… naja ihr merkt schon in Amerika ist alles richtig amerikanisch…
An dem Wochenende habe ich auch 2x so richtig tolles Ami-Frühstück bekommen mit Pancakes, Bacon, Sausages und allem was man sich vorstellen kann! Yummy…

Ueber den Wolken...

Howdy, ya’ll!
So, ihr Lieben, wenn ihr das hier lest, dann bedeutet das wohl, dass ich endlich irgendwo in irgendeiner Form einen PC mit Internet gefunden habe, mit dem ich das hier online bringen konnte.
So lange tippe ich das einfach mal auf meinem Laptop, um es später zu „veröffentlichen“.
Ich muss mich jetzt ers mal wieder an die deutsche Tastatur gewöhnen, das ist richtig komisch ^.^
Ich bin jetzt seit 2 ½ Wochen in Kentucky, aber ich fange am besten noch mal gaaaanz vorne an.
Der letzte Tag vor meiner Abreise war wirklich der pure Stress, dabei hatte ich doch alles so schön durchgeplant: Ich fange ausnahmsweise mal rechtzeitig an zu packen und alles wird schön, ich möchte Deutschland schließlich positiv in Erinnerung behalten. Naja, ihr könnt euch sicher schon denken, dass das natürlich ganz und gar nicht der Fall war. Meine Koffer waren noch fast ungepackt, ich habe mich von meinen Großeltern und zwei lieben Freundinnen verabschiedet, musste noch packen, den Laptop fertig machen (meine Musik muss ja schließlich auch mit) und Abschiedsgeschenke fertig machen. War da nicht noch was? Achja… Koffer packen wär nicht schlecht… zum Glück haben meine Eltern und Jana das alles ausgehalten und ich hab am Ende auch nix wirklich wichtiges vergessen =) Jana hat dann noch die paar Seiten in meinem Abschiedsbuch gefüllt, so dass ich sagen kann es ist ganz voll geworden! =) Hm und dann war es irgendwie schon viertel nach drei (Abfahrtszeit) und mein Koffer war zu schwer…yay! Dabei hatte ich auch das so schön geplant: Ich nehm nur das wichtigste mit! Was kann ich denn dafür, wenn mir so viele Sachen so wichtig sind!? 2x 23 Kilo sind echt viel weniger als man denkt, ich bemitleide diejenigen, die 20 kg gepackt haben…
Naja, nach einer sehr hektischen Verabschiedung im Forum, hab ich dann noch schnell Schokolade und Jeans wieder ausgepackt, d.h. ich hatte in Amerika nur 2 vernünftige Hosen… gut, dass die Amerikaner so gerne shoppen gehen.
Die Fahrt zum Flughafen war wie ein Traum, ich war auch sooo müde, weil ich natürlich gar nicht geschlafen hatte und hab irgendwie nix mehr mitbekommen. Die Fahrt wa ach so kurz, Köln war echt noch nie so nah gewesen. Musste auch schon im Auto heulen… haha, dabei war auch das so schön geplant: Ich bin stark und heule nicht. Na gut, Lena kriegt ein Spaghettieis Joghurt wenn ich wieder in Deutschland bin! Naja dann bin ich in Trance im Flughafen rumgelaufen. Wollte mein Terminal&Gate zwar eigentlich selber finden, bin dann am Ende aber doch meinem Vater hinterhergelaufen. Beim Einchecken sah ich dann aus den Augenwinkeln 2 Leute „Hm, die kennste doch?“. Judith und Heiko waren überraschend auch noch vorbei gekommen, das war echt total süß =)
Nach dem Einchecken sind wir dann einen Kaffee trinken gegangen. Hatte ich auch bitter nötig, meine Augen fielen immer zu (Judith: „Nicht dass du im Flieger einschläfst und die dich von Frankfurt wieder zurück nehmen… dann haben wir dich ja doch wieder am Hals“ oder so ähnlich… naja charmant wie immer, ne ;-))
Dann war es auch irgendwann (viel zu schnell so weit. An die Verabschiedung kann ich mich ehrlich gesagt kaum noch erinnern. Die Handgepäckkontrolle hat ewig gedauert, so dass ich Schiss hatte die würden ohne mich losfliegen *lol*
Im Flieger saß dann auch prompt eine Mädchen neben mir, das als ATS nach MO geht und so konnten wir uns gegenseitig ein bisschen volljammern. In Frankfur haben wir dann natürlich auch beide nicht gecheckt wo wir hinmüssen, aber sie musste eher los und ihr Gate war irgendwie voll gut ausgeschildert. Für mein Gate war gar kein Schild und es gab weit und breit auch keinen LH Infostand. Also bin ich einfach mal immer weite geradeaus gelaufen, bis ich vor der Wand stand. Immer noch kein Schild für meinen Bereich. Also hab ich mich umgedreht und gesehen, dass der von der anderen Seite aus immer voll fett ausgeschildert war! Da ich aber immer geradeaus auf die Schilder geguckt habe und mich nicht Kreise gedreht habe konnte ich die Schilder auch nicht sehen. D’uh… Naja also bin ich den ganzen Weg wieder zurückgelaufen und festgestellt, dass der Aufzug ganz in der Nähe war wo wir auch rausgekommen sind. Hmhm… ich bin halt verplant. Aber der war auch in so ner Nische und es war nur ein kleines Schild, also ist es nicht ganz meine Schuld!!! ;-)

Alles andere war dann auch kein Problem. Habe mein Gate gesucht, hatte aber noch endlos Zeit, also bin ich einen Capuccino in so einem total überfüllten Flughafencafe genehmigt. Weil es so voll war hab ich mir den Tisch mit einem Belgier der gerade auf der Durchreise von Indien war geteilt. Sein Deutsch war aber nicht so gut und ich war so hibbelig und musste mich bewegen, also hab ich mal geguckt, ob Thorben oder Tanja von TASTE schon irgendwo rumlaufen. Hab mich irgendwo hingesetzt und da waren auch tatsächlich extrem viele Inder. Oma Anneliese wäre begeistert gewesen ;-) Ich hab dann erst mal Lenas Buch gelesen (Danke, das war wirklich sooo süß =)).
Als es mir dann zu doof wurde hab ich schon mal eingecheckt und Tanja kam auch bald. Wir haben über alles Mögliche geredet und irgendwann wurde der Flug aufgerufen und Thorben auch. Im Flieger haben wir die Plätze so getauscht, dass wir nebeneinander saßen und ich durfte beim Start ans Fenster… yeah =) Ich liebe Fliegen, das macht wirklich Spaß! Der Flieger startete aber recht spät und ich hab versucht Harry Potter zu lesen, ging aber nicht. Also hab ich schon mal in mein Abschiedsbuch geguckt. Das meiste habe ich dann aber wirklich in der Luft gelesen. Erst hab ich mich ja gefreut, dass ich so liebe Leute in Deutschland habe aber dann war ich so übelst traurig und konnte mir gar nicht vorstellen, wieso ich ein ATJ mache…Ganz vielen lieben Dank an alle, die da rein geschrieben haben. Ich hab euch so lieb! Ich wollte nur mal eins klarstellen: Kentucky liegt NICHT im mittleren Westen. Schon gar nicht dieser Teil hier. Die Leute hier sind Südstaatler, oder genauer hillbillys und stolz darauf und die Südstaatenflagge ist auch recht präsent. ;-)
Im Flieger konnte ich auch nur 2x 50 min schlafen. Ich war so aufgeregt. Ich weiß aber auch nicht mehr genau was ich gemacht habe, die anderen beiden konnten irgendwie extrem gut schlafen xD Naja ich hab die meiste Zeit ausm Fenster geguckt. Ich muss auch unbeidngt mal nach Island, das sieht sooo schön aus! Überm Meer waren die meiste Zeit Wolken, aber es gibt auch nix schöneres als Wolkenformationen von oben find ich.
Nach der Hälfte des Fluges wollte Thorben ans Fenster und ich saß am Gang. Hat durchaus Vorteile, weil ich mir so ca. alle 5 min was zu trinken holen konnte. Ich hatte so einen Durst. Die Stewardessen fand ich aber teilweise megaunfreundlich. Zumal die auch nie gekommen sind, wenn man geklingelt hat. Naja ich glaube die waren leicht angenervt, weil wir alle uns bei der Zollerklärung 1000x verschrieben haben… normalerweise verschreib ich mich nicht so oft, aber ich hab mir halt besonders Mühe gegeben :-/ Und im Abschreiben war ich eh schon immer schlecht ^.^
Ich saß zwar am Gang, aber man kann ja trotzdem aus dem Fenster linsen… und als wir über Quebec waren wurde der Himmel sooo klar und es war echt so schön. 1000 Seen und haaach. Mein Heimweh war wie weggeblasen und ich wusste auch wider warum ATJ so eine tolle Sache ist =) Ich beneide dich echt, Eva… so eine tolle Landschaft. Michigan & Illinois aber auch! Riiiiieeesige Felder, Meilen lange schnurgerade Straßen, Seen, teilweise seeehr große Seen und hach richtig amerikanisch. Chicago ist auch riiiiieesig… dagegen sah Frankfurt a. M. beim Start ja aus wie ein Kuhdorf.
In Chicago sind wir erst mal eine sehr unfreundliche Mitarbeiterin geraten und ich hab gar nix verstanden. Der Mann an der Einwanderung war aber sehr nett und hat alles 3x wiederholt. Und auch so amerikanisch, erst mal „How are you?“ und „Ist his your 1st time in America? Have fun“ etc. =) Danach sind wir dann zu unseren Koffern. Die von den anderen beiden kamen recht bald und sie musste schon mal weiter. Meine kamen dann so ziemlich als letztes. Ich hab schon gedacht, dass das wieder typisch wäre, wenn ausgerechnet meine Koffer verloren gingen. Oder vielleicht hat sie ja auch nur jemand geklaut, weil die Kofferbänder so chic waren xD
Meine Koffer durch den Zoll kriegen und wieder abgeben war sooo einfach! Ich wusste gar nicht, dass das schon vorbei ist. Ich war total verwirrt, als die Frau meinte ich brauch mich jetzt bis Nashville nicht mehr um die Koffer kümmern xD Die war aber auch echt nett und hat sich 3x versichert, dass ich weiß wo ich hinmuss. Mit dem Akzent in „Chicaaaaago“ hatte ich nämlich zunächst etwas Probleme. Der Flughafen war aber auch ein bisschen besser ausgeschildert und den Bereich von meinem Gate zu finden war echt ein Klacks.
Dann hatte ich meinen erste amerikanischen Starbucksbesuch…. Haaach. Und es gibt hier andere Sorten als in Deutschland!
Auf dem Flug in Nashville hatte ich erst mal so nen Ami neben mir, der ein Buch gelesen hat, dass irgendwie hieß: „How God ruins our everyday life“ oder so aehnlich, dass gegen die Abhängigkeit von Religion speziell in Amerika plädierte… seeehr amerikanisch xD
In Nashville habe ich schon gemerkt, dass ich hier bei den Hillbillys bin. Im Flughafen hängen überall so Plakate von Johnny Cash und anderen Countrymusikern und so =)
Meine Area Rep hab ich auch schnell gefunden. Sie war mir auf den ersten Blick recht unsympathisch. Naja ist ja nur meine Area Rep mehr nicht. Wir waren dann erst mal Essen, auch wenn ich eh zu aufgeregt war. Waren in so einem Italienischen Restaurant. Hatte Käsetortellini die geschmeckt haben wie eine aufgewärmte Tütensoße. Meine AR hat mich trotzdem überredet den Rest mitzunehmen. Was ich gut fand: Salat und Wasser gabs umsonst dazu xD
Hm im Restaurant hab ich auch prompt Leute im Cowboyhut gesehen. Und natürlich Leute die vorm Essen beten. Und fand es alles gleich wieder so amerikanisch und toll =)
Was ich nur wirklich amüsant finde: Die Amis tun immer alle so prüde, aber auf öffentlichen Toiletten sind meistens links und rechts von den Türen so breite Spalte, dass man da problemlos reingucken könnte…

Nach dem Essen wollte meine AR noch ihren Sohn abholen, weil dieser Rachael 2 Chinchillas gegeben hat und er sie besuchen wollte. Als wir dann fast da waren, war es aber zu spät und er wollte nicht mehr mit.
Irgendwas kurz vor Mitternacht bin ich dann bei meiner Hostfam angekommen. Ich war so nervös&müde und es war irgendwie voll komisch. Rachael kam direkt aus dem Haus, und sie war mir eigentlich gleich sympathisch. Vikki hatte schon geschlafen und war leicht verplant *lol* Aber auch sympathisch. Naja ich hab sie nur 1 min oder so gesehen. Rachael musste dann erst mal was essen. Ich weiß echt nicht wie die das macht, die isst echt total oft und viel ungesünder als ich und sieht trotzdem so unterernährt aus :-/
Generell hab ich auch das Gefühl Vikki kocht nur wegen mir richtig (naja 3x in 2 ½ Wochen und davon 1x mit Gemüse ;-)). Sonst gibt’s halt immer Pizza oder war warm gemachtes. Okay, warm gemacht ist auch ok.